Erfahrungsberichte aus Victoria

Melbourne: Birgit Kaiser

Take me away Für mich stand schon sehr früh fest, dass ich nach dem Abi nach Australien gehen wollte. Doch wie war die Frage. Nur Work and Travel? Oder doch irgendwie anders? Also fragte ich Freunde und Bekannte, die bereits ihr Abenteuer in OZ hinter sich hatten. Einige berichteten mir, dass sie so manche Schwierigkeiten auf der Suche nach Arbeit hatten und auch, dass  für die harte geleistete Arbeit nur eine vergleichsweise geringe Entlohnung erfolgt. Als ich dann von einer Freundin und ihren Erfahrungen als AuPAir hörte, stand für mich fest, ich werde meine Aussi-Experience als AuPair starten. Neben dem Abi sammelte ich all meine Bewerbungsunterlagen und hatte auch schon bald die passende Familie gefunden. Da meine Gastfamilie so schnell  wie möglich Hilfe brauchte und mich nichts länger in Deutschland halten konnte hieß es direkt nach dem Abiball „Ich bin dann mal weg!“. Die ersten Bammel überkamen mich dann am Flughafen, als ich das erste Mal in meinem Leben auf mich alleine gestellt über den Frankfurter Flughafen schlenderte. Nach einer gefühlten Ewigkeit landete mein Flieger dann endlich in Melbourne. Durch alle Kontrollen hindurch und dann traf ich auf meine Gastfamilie, welche auf den ersten Eindruck noch netter wirkte als über Skype. Beim Anblick von meinem kleinen Schützling Hunter fing ich an an dem Modegeschmack meiner Hostmum zu zweifeln. Wer zieht denn seinem kleinen Jungen komplett in Lila an? Als wir dann jedoch im Kindergarten ankamen, war mir klar, dass die Farbe der Schule Lila war und der Kleine lediglich seine Schuluniform trug. Bevor der „Stress“ richtig losging, durfte ich mich die erste Woche zunächst eingewöhnen und meinen Jetlag ausschlafen. Dann stand die erste große Autofahrt vor der Tür. Mit Automatik und im Linksverkehr, „na das konnte ja lustig werden“. Aber ganz geduldig begleitete mich meine Hostmum auf meinen ersten Autofahrschritten auf der anderen Seite. Von nun an konnte ich meine Pflichten als AuPair komplett übernehmen. Um kurz vor acht startete mein Arbeitstag mit einer Fahrt zum Kindergarten. Meistens begleiteten mich die Gasteltern noch bis zum Bahnhof, von wo aus sie dann den Zug zur Arbeit nahmen. Im Kindergarten zeigte mir Hunter begeistert seine Bildchen vom Vortag oder baute erfreut ein Haus aus Bauglötze. Nach kurzer Spielzeit konnte ich ihn dann beruhigt zurück lassen und wieder nach „Hause“ fahren. Dort warteten die Haushaltspflichten auf mich. Spülmaschine ein- und ausräumen, sowie die Wäsche von Hunter standen täglich auf meinem Programm. Auch das Bettchen von Hunter durfte ich täglich machen, bei dem ein oder anderem nächtlichen Unfall durfte das Bett auch ab und zu komplett neu gemacht werden. Einmal die Woche stand der Hausputz auf dem Plan, welcher aber in einem einstöckigen Haus nicht sehr anstrengend war. Zu meinen Wochenaufgaben gehörte außerdem der Familieneinkauf. Mit einer anfänglichen Dauer von zwei Stunden cruiste ich durch den Woolworth und war stolz gegen Ende meines Aufenthaltes eine normale ca. 20-minütige Einkaufszeit zu schaffen. Alle meine Aufgaben waren auf die Wochentage verteilt, sodass ich die Wochenenden fast immer für mich hatte. An den Wochenenden bzw. in meiner freien Zeit, während Hunter im Kindergarten war oder danach machte ich Bekanntschaften mit anderen AuPairs und Locals. Unter der Woche ging mein Tag erst am Nachmittag weiter, als Hunter vom Kindergarten abgeholt werden musste. Bei schönem Wetter begleiteten wir die anderen Kinder und deren Mütter zum Spielplatz. Dort konnte sich Hunter mit den anderen Kindern austoben, während ich den Muttergesprächen lauschte. Wenn die Sonne von Regenwolkenbedeckt wurde, stand ein Entertainmentprogramm zu Hause auf dem Plan. Ob Basteln, Backen oder ein Besuch bei den Nachbarskindern und ihrem AuPair, irgendwie hatten wir immer unseren Spaß. Unser gemeinsames Spielen musste ich dann für das Dinner unterbrechen. Ohne große Küchenkenntnisse wagte ich mich jeden Tag (nach einer Einweisung am Vortag durch meine Hostmum) an den Herd. Da Hunter sehr gute Manieren vorzuweisen hatte, bedankte er sich immer mit einem „Thank you for cooking my dinner, Bigit, it‘s really yummi“ bei mir. Nach dem Essen stand ein weiteres Mal spielen mit Hunter auf dem Programm, bis entweder seine Eltern von der Arbeit kamen oder es Zeit für die Gute Nachtgeschichten war. Schritt für Schritt brach das Eis zwischen Hunter und mir immer mehr, so dass mir am Ende vor allem der Abschied von meinem kleinen Freund sehr schwer viel. Aber auch der Abschied vom Rest der Familie viel mir nicht leicht. Innerhalb meines sechsmonatigen Aufenthaltes bei ihnen hatten sie mich nicht nur in ihre Familie aufgenommen, sondern mich zudem in die australische Kultur eingeführt. So führte mein Hostdad mich bei einem Spiel im MCG in die Welt des Footys ein und auch eine private Great Ocean Road mit Hunter als Reiseführer durfte ich genießen. Des Weiteren durfte ich meine Gastfamilie neben Veranstaltungen rund um Hunter auch zu Familienfeiern begleiten. Als dann im Dezember das zweite Kind der Familie zur Welt kam, durfte ich den ganzen Babytrubel miterleben und bei schönstem Sonnenschein ein paar Extrastunden mit Hunter auf dem Trampolin verbringen. Besonders schön empfand ich Weihnachten. Zwar mit etwas höheren Temperaturen als gewöhnt, aber dennoch in Feststimmung fand ich mich zwischen den Verwandten meiner Gastfamilie wieder und durfte ein echtes australisches Weihnachtsfest miterleben. Neben all den familiären Aspekten im Leben als AuPair sollte das Reisen aber auch nicht zu kurz kommen,  so erkundigte ich an den Wochenenden bei diversen Roadtrips Melbourne und Umgebung. Ob Horsebackriding in den Grampians oder die Penguinparade auf Phillipisland mit meinen wöchentlichen Verdienst konnte ich mir diese Aktivitäten leisten. Auch ein Trip nach Tasmanien wollte ich mir nicht entgehen lassen, Da meine Gasteltern wollten, dass ich meine Zeit in Australien genießen konnte, gaben sie mir ein verlängertes Wochenende frei und ermutigten mich nach Under DownUnder zu fliegen. Das Erkunden des Restes von Australien wollte ich mir dann für meine Zeit nach des AuPAir- Aufenthalt aufheben.

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