Erfahrungsberichte aus England

Ob afternoon tea, Ausflüge in historische Städte oder an die Küste - das Leben als Au Pair in England hält diese Erlebnisse für einen bereit. Bekomme einen Eindruck durch die Erfahrungen ehemaliger Au Pair Teilnehmerinnen, wie der Alltag eines Aupairs ist und wie gut du die englische Kultur dabei kennenlernen kannst.

Guildfort: Lisa Mag

Nach meinem Realschulabschluss habe ich gleich eine Ausbildung zur Sozialassistentin begonnen. Irgendwann kam dann, nach 13 Jahren Schulalltag, eine ziemliche Demotivation auf, vorallem im Hinblick auf 3 weitere Jahre Erzieherausbildung, die noch vor mir lagen. So entschied ich mich spontan, dass ich den Schulalltag in der langweiligen kleinen Vorstadt von Frankfurt für ein Jahr tauschen möchte mit einer Großstadt in einem anderen Land, einfach mal etwas Neues erleben. Was würde sich da besser eignen als ein Au-Pair Jahr? Ein Jahr Ausland, keine Unterkunfts- und Verpflegungskosten, ein Taschengeld und auch im Hinblick auf die Ausbildung bestens geeignet. Auf Grund von Flugangst fiel auch die Wahl des Landes nicht schwer: England sollte es sein, am liebten natürlich London und am liebsten eine Familie mit kleinen Kindern. Also wurden die Unterlagen besorgt, ausgefüllt und abgeschickt.... Endlich, am 2. August 05 ging es los. Eine Familie in Clapham, Südlondon sollte es sein. Der Abschied von Freunden und Familie am Flughafen war grausam. Im Flugzeug hasste ich mich dafür, dass ich mich darauf eingelassen hatte und wäre am liebsten sofort wieder ausgestiegen. In London angekommen, hatte ich mich zum Glück wieder einigermaßen gefangen und traf auf meinen Gastvater. Der war sehr freundlich und unterhielt sich auf dem Heimweg sehr offen mit mir über Gott und die Welt und ich begann, mich etwas zu entspannen. Auch meine Gastmutter empfing mich sehr freundlich, die Kinder sowieso: Gabriel war gerade mal 2 Monate alt und bekam das ganze noch nicht so mit, Luke war fast drei und keineswegs schüchtern. Meine Gasteltern hatten sich sehr gut auf mein Kommen (ich war das ihr 1. AuPair) vorbereitet und halfen mir dabei, eine geeignete Sprachschule zu finden, mich beim Arzt, der Bibliothek, Videothek etc anzumelden. Meine Aufgaben bestanden darin, morgens, nachdem der Vater das Haus verlassen hatte, das Baby zu betreuen (die Mutter nutzte die Zeit etwas länger zu schlafen, sie musste ja Nachts ständig raus), Luke das Frühstück zu machen und ihn für die Schule anzuziehen. Mittags, wenn die Kindern Mittagsschlaf hielten, erledigte ich etwas Hausarbeit wie bügeln staubsaugen etc und Nachmittags unternahm ich entweder was mit Luke, oder passte auf Gabriel auf, während Luke etwas mit seiner Mutter unternahm. Alles in allem habe ich wohl die unkompliziertesten Gasteltern erwischt, die man haben kann. Mein Zimmer konnte ich mir gestalten, wie ich wollte (mit Postern etc) und wenn ich Abends mal etwas früher weggehen wollte, weil ich ins Kino, auf ein Konzert oder sonst wo hinwollte, dann stand das Essen früh genug auf dem Tisch, dass ich nicht mit leerem Magen gehen musste (auch wenn ich mehrmals betont hatte, dass ich mir unterwegs auch einfach ein Sandwich besorgen könnte.) Freunde waren immer willkommen und die, die mich aus Deutschland besuchen kamen, fanden immer einen Unterschlupf. Dank der Telefonliste fand ich auch sehr schnell Kontakt zu anderen AuPairs, mit denen ich Abends und am Wochenende die Stadt erkundete. Auch die Sprachschule war ein sehr guter Ort, um neue Menschen zu treffen. Mir gefiel das Leben in London. Diese Stadt ist einfach der Wahnsinn. So schrill, bunt, multikulturell, die Leute waren sehr offen... Dann, im Oktober ergab sich für meine Gastfamilie plötzlich die Gelegenheit, in ein neues, sehr viel größeres Haus in East Horsley, etwa 30 Minuten südlich von London, zu ziehen. Sie fragten mich, ob ich bereit wäre, mit ihnen in dieses Haus zu ziehen und da ich mich mit meiner Gastfamilie wirklich gut verstand, wollte ich das Ganze nicht aufs Spiel setzen und ging mit. Mitte Dezember zogen wir dann also nach East Horsley und auf einmal hatte mich das langweilige Kleinstadt leben wieder, sogar noch in verschärfter Form, denn East Horsley ist wirklich ein winzig kleines Kaff mit einem kleinen Supermarkt, einer Videothek, einem Obstgeschäft, ein altmodischer Klamottenladen, ein Zeitungsladen und etwa 5 Immobilienmaklern. Und ewig große Häuser mit riesigen Gärten hinten dran. Das hatte zwar den Vorteil, dass ich nun mein eigenes Badezimmer und auch ein grösseres Zimmer hatte, aber die Gegend gefiel mir nicht mehr so gut wie London… Allerdings war es nach Guildford, der nächst grösseren Stadt, mit der Bahn nicht weit. Und auch dort konnte man shoppen gehen etc. Es war einfach eine wunderschöne Erfahrung die Kinder zu begleiten, vor allem das Baby wachsen zu sehen und ein Teil der wirklich wichtigen Entwicklungen in seinem Leben zu sein. Sicherleich gab es auch Zeiten, in denen ich gerne nach Hause gefahren wäre, in denen ich mit den Kindern nicht so zu Recht kam oder sonstige Probleme hatte, aber die Guten Erfahrungen überwiegen!!!! Ich würde wirklich jedem Empfehlen ein solches Jahr zu machen, denn man lernt so viel über sich selbst, und um eine Sprache zu lernen ist das sowieso der idealste Weg. Der Abschied von meiner Gastfamilie war beinah ebenso grausam, wie der von meiner Familie. Vor allem da man wusste, dass es so ein endgültiger Abschied sein wird. Ich werde sie bestimmt nochmal während der Ferien besuchen, aber das wird nicht das Selbe sein. Vor allem Luke brach mir beim Abschied fast das Herz. Ich hatte sehr früh damit angefangen, ihn darauf vorzubereiten, dass ich wieder gehen werde und dass dafür ein anderes AuPair meinen Platz einnehmen wird. Doch wirklich begriffen hatte er das erst, als er sah, wie ich meine ganzen Sachen zusammen packte. Er erklärte mir, dass ich nicht gehen könne, weil er sonst ja keinen mehr zum spielen hätte. Auch das neue AuPair konnte ihn nicht trösten, denn "das ist ja nicht Lisa". Ich glaube, der Abschied von ihm war wirklich das schwerste in dem ganzen Jahr. Alles in allem bin ich sehr froh, doch nicht aus dem Flugzeug gesprungen zu sein, denn alle diese Erfahrungen möchte ich in keinem Fall missen.

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