Erfahrungsberichte aus Connecticut

Eaton: Kirsten Gerken

Ich war in einer Familie mit vier Kindern und zwei Hunden im neuenglischen Staat Connecticut untergebracht. Bevor ich gefahren bin, hat mir die Vorstellung für vier Kinder sorgen und Verantwortung tragen zu müssen, schon ein etwas mulmiges Gefühl versetzt. Doch jetzt kann ich aus Erfahrung sagen: lieber vier Kinder als eins, lieber zwei Hunde als einen. Mit vier Kindern und zwei Hunden im Haus hatte ich wirklich eine bunte Mischung, manche nennen es Chaos, ich würde sagen, es ist das Gegenteil von Langeweile, es ist der Stoff, der meine Zeit wie im Flug vergehen ließ. Damit es aber wirklich nicht im totalen Chaos endet, muss man einen routinierten Tagesablauf haben, der trotzdem Abwechslung bei den spielerischen Aspekten bietet. Kreativität ist das Meisterwort: mal andere, neue Sachen ausprobieren, einfach Spielregeln leicht verändern, umdrehen, neu erfinden. Man wird sich selbst oft in seine eigene Kindheit zurück versetzt finden: Erlebnisse, Spiele und vor allem Gewohnheiten werden einem wieder in Erinnerung gerufen, so dass es nicht schwer fällt mal auf neue Ideen zu kommen. Doch bevor man solche tollen Erfahrungen machen kann, wie ich sie hier fröhlich schildere, muss man natürlich eine Familie finden, die viele der eigenen Ansichten teilt. Vor allem bei erzieherischen Aspekten sollte man darauf achten, dass man die selben Vorstellungen hat, weil sich das Aupair natürlich denen der Eltern anpassen muss und es sehr schwer wird, wenn man von den Kindern etwas vertreten muss, von dem man selbst absolut nicht überzeugt ist. Von daher sollte man schon beim Ausfüllen der Application Forms wert darauf legen, dass die eigene und vor allem ehrliche Einstellung zur Kindeserziehung deutlich definiert ist, so dass die potentielle Gastfamilie eine gute Vorstellung von einem selber bekommt. Nehmt euch Zeit, überlegt was ihr selber für Ansprüche habt und seid vor allem ehrlich und verstellt euch nicht, nur um einer Familie zu gefallen, mit der ihr euch dann später wegen unterschiedlicher Meinungen ständig streitet. Ich weiß, am Anfang ist man sehr aufgeregt und neigt dazu, am liebsten sofort der ersten Familie zuzusagen, oder wegen Aspekten die einen total überwältigen abzusagen (ich sage nur vier Kinder). Deshalb bittet einfach um viele Informationen, so wie Tagesablauf, Gewohnheiten, Interessen und Hobbys der Familie, was für Unternehmungsmöglichkeiten gibt es in der Umgebung, ist es eine sehr routinierte oder eher chaotische Familie, wobei beides einem liegen könnte oder auch überhaupt nicht. Seid ehrlich, erzählt ein bisschen von euch, was ihr gerne unternehmt, seid ihr eher ruhig oder ausgeflippt, etc. Es ist sehr wichtig für eine Familie so etwas zu wissen, denn sie will ja auch die richtige Entscheidung treffen. Wenn ihr dann in eurer Familie seid, wird es auf jeden Fall zuerst neu, ungewohnt, komisch aber auch aufregend sein, denn schließlich seid ihr in einem anderen Land, einer anderen Kultur, und auch wenn man sich von der Einstellung her sehr ähnlich ist, gibt es trotzdem noch Tausende von Unterschieden, an die man sich als Aupair ruhig anpassen sollte. Darin liegt ja eigentlich die ganze Tiefe dieses Aufenthaltes: sehr viel reflektieren, eigene Einstellungen überprüfen, neue Erfahrungen machen, auf eigenen Beinen stehen, unabhängig sein, Stärke beweisen und eigene Schwächen anerkennen. Und zum Schluss möchte ich euch noch ein paar Aspekte ans Herz legen, die ich für sehr wichtig halte: Zum ersten seid selbstbewusst, und sagt offen was ihr wollt, denn niemand kann riechen, wenn etwas nicht in Ordnung ist; sprecht Probleme offen an, denn ihr werdet nur frustrierter und unglücklicher, wenn ihr alles in euch hineinfresst und dann entwickelt sich euer Aufenthalt zur Qual, weil ihr nur unglücklich seid.  Und zum Zweiten, bleibt einfach locker, denn wenn ich eines wirklich gelernt habe, dann ist es mir eine Scheibe von der amerikanischen Gelassenheit abzuschneiden. Auch wenn ihr total im Stress seit und alles schief geht, nehmt euch kurz Zeit tief Luft zu holen und eure Gedanken zu ordnen. So, jetzt ist es aber wirklich genug mit den guten Ratschlägen: Ich hoffe, dass ich alle Aupair Interessenten neugierig machen konnte und all denen, die sich schon dafür entschieden haben und vielleicht sogar schon eine Gastfamilie gefunden haben, wünsche ich alles Gute und natürlich viel Spaß! Genießt die Zeit, es ist wirklich eine wunderbare Erfahrung und denkt dran, dass ihr sie selbst am stärksten beeinflussen könnt. Eure Kirsten

Ab ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Als Au Pair tauchst du in das amerikanische Familienleben ein und wirst ein wichtiger Teil deiner Gastfamilie. In deiner Freizeit kannst du dann deine Gegend erkunden oder andere Au Pairs aus aller Welt treffen. 

Interessiert? Dann informiere dich hier und starte dein Abenteuer!