Erfahrungsberichte aus Irland

Irland ist stolz auf seine Traditionen und aus den Erfahrungsberichten wird ersichtlich, dass jedes Au Pair Teil der irischen Familie und Kultur wurde, ob durch Abende im Pub oder mit Ausflügen nach Dublin oder Cork.

Douglas: Melanie Schädlich

Schon ca. 1,5 Jahre vor dem Abi wusste ich, dass ich als Aupair nach Irland gehen wollte, denn ich wollte dieses Land und seine Leute unbedingt kennenlernen! Ich war zwar schon mehrmals in England gewesen, aber Irland faszinierte mich und ich stellte mir den Aupair-Aufenthalt als eine wichtige und interessante Erfahrung vor und ich habe mich in beidem nicht getäuscht. Ich bewarb mich schon im November (für den Sommer) und musste deshalb lange auf den Anruf einer Gastfamilie warten (aber wenigstens musste ich mich dann nicht mehr kurz vor dem Abi darum kümmern). Meine Gastfamilie meldete sich Anfang Juni bei mir. Es handelte sich um eine alleinerziehende Mutter mit ihrer sechsjährigen Tochter. Donna war mir von Anfang an sympathisch und ich hatte ein gutes Gefühl. Wir telefonierten und schrieben emails. Auch mit ihrer Tochter Sadhbh (sprich: Saif) sprach ich am Telefon, sie war sehr schüchtern und hatte auch noch nie ein Aupair gehabt. Am 30. August betrat ich zum ersten Mal die grüne Insel. Ich wohnte in Douglas, einem Vorort von Cork. Wir wohnten zu diesem Zeitpunkt noch bei der Mutter meiner Gastmutter und die hatte gerade auch noch andere Familienmitglieder zu Besuch - ich wurde von allen auf typisch irische Art empfangen: total herzlich und warm. Bei den geselligen Iren verliert man schnell alle Hemmungen und merkt auch schon bald nicht mehr, dass man eine andere Sprache spricht. Sadhbh wirkte an diesem ersten Abend sehr misstrauisch und verschlossen mir gegenüber und ich merkte auch schon bald, dass sie wie die meisten irischen Kinder ziemlich verzogen war. Aber trotzdem spürte ich auch, dass sie ein ganz süßes, liebenswertes Mädel ist und ich war guter Hoffnung, dass sie bald auftauen würde. Als ich nach der langen Reise und dem Kennenlernen beim Dinner dann erschöpft im Bett lag, hatte ich schon ein bisschen Heimweh und fragte mich, was in den nächsten zehn Monaten auf mich zukommen würde... Aber vom nächsten Tag an war das Heimweh verflogen. Ich lebte mich schnell ein und gewöhnte mich an alles. Sadhbh taute zunehmend auf und auch wenn es am Anfang kleinere Probleme gab, wenn sie ihre Mutter nicht gehen lassen wollte, so legte sich das bald und wir hatten viel Spaß zusammen und sie hörte auch ganz gut auf mich. Im November zogen wir um, in ein kleines Haus, immer noch in Douglas. Von da an hatte ich ungefähr folgenden Arbeitsplan: Montag bis Freitag: - Vormittags: Aufräumen, Geschirrspüler, grob sauber machen, bügeln - 14.45 Uhr bis zw. 17 und 19 Uhr: Sadhbh betreuen: Hausaufgaben machen, Essen geben (einfaches kochen oder etwas Aufwärmen), spielen (viel im Freien), manchmal Dinner vorbereiten - an drei bis vier Abenden Babysitting Samsatg: - meistens vormittags Sadhbh betreuen und leichte Hausarbeit Sonntags frei, ab und zu einen Nachmittag frei In meiner Freizeit traf ich mich mit anderen Aupairs (Kino, Pub, Cafe etc...), an Sonntagen unternahmen wir oft etwas und ab und zu bekam ich ein ganzes Wochenende frei und besuchte dann ein befreundetes Aupair in Kerry. Im Oktober besuchte mich meine beste Freundin und im Februar meine Schwester, ich bekam z.T. frei und wir konnten ein bisschen herumreisen. Einige meiner Lieblingsplätze sind: Cliffs of Moher, Beara Peninsula, Skellig Islands... Weihnachten verbrachte ich zu Hause, obwohl ich eigentlich mal eine irische Weihnacht hätte erleben wollen, aber mir war die Vorweihnachtszeit in Irland schon zu oberflächlich und kitschig bzw. gar nicht vorhanden und ich hätte Weihnachten zu Hause sehr vermisst. Im Februar bekam Sadhbh Jugenddiabetes. Das war zunächst ein Schock und eine große Umstellung, vor allem natürlich für Mutter und Kind, aber auch mich traf so eine höhere Verantwortung. Doch schon bald hatten wir uns alle daran gewöhnt und ich musste eigentlich nur darauf achten, dass sie ihren Blutzucker regelmäßig und ordentlich checkte, aufaß, sich richtig spritzte (das macht die Kleine zum Glück selbst - Hut ab!). Außerdem musste ich versuchen, die Anzeichen von Überzucker und dem gefährlicheren Unterzuckerschock zu erkennen und gegebenfalls handeln. Aber zu einer wirklich kritischen Situation kam es zum Glück nie. Als es einmal Frühling war, verging die Zeit super schnell. Wir drei hatten uns so richtig "zusammengelebt". Ich freute mich gegen Ende natürlich schon auf zu Hause und aufs Studium, aber andererseits hatte ich mich hier an alles gewöhnt, Land und Leute lieben gelernt, insbesondere meine Gastfamilie... Am 21. Juni verließ ich die grüne Insel mit gemischten Gefühlen, aber auch mit vielen wunderschönen Erinnerungen und zahlreichen Fotos! Ich stehe immer noch mit meiner Gastfamilie in Kontakt und weiß, dass ich einfach noch öfter nach Irland reisen muss, um sie zu besuchen und noch mehr von der Insel zu erkunden. Würde ich nochmal vor der Entscheidung stehen: Was mache ich nach dem Abi?, würde ich mich noch einmal genauso entscheiden! Es war nicht nur eine schöne Erfahrung, verbesserte Sprachkenntnisse usw..., sondern es gibt einem auch mehr Selbstsicherheit und Unabhängigkeit - das merkt man vor allem, wenn man zurück ist. Also: Nur Mut und auf ins Ausland! Es lohnt sich bestimmt! Good luck! Melanie

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